Am Freitag, 20. März 2009 fanden sich Debattanten aller drei Wiener Debattierklubs (Debattierklub Wien (DKW), Mind Club (MC), Debattierclub des Akademischen Forums für Außenpolitik (AFA)) zum 1. Wiener Debattierderby zusammen; dieses Derby war der erste Bewerb seiner Art in Wien und überhaupt erst die zweite klubübergreifende Debattierveranstaltung in Wien, nach einem kleinen Freundschaftsturnier vor knapp vier Jahren.
Seinen Ausgang nahm das Derby im Wunsch vieler Mitglieder des Debattierklub Wien, das eigene Können auch außerhalb des Klubs anwenden und zeigen zu können, mit anderen Debattanten zusammen zu kommen sowie (für die meisten die erste) Turniererfahrung zu sammeln, aber natürlich auch Werbung für Debattieren zu machen. Was würde all diese Wünsche also besser erfüllen als ein lokales Freundschaftsturnier?
Da das Derby als Freundschaftsturnier angelegt war, gab es nur zwei Debatten ohne Finalrunde. Beim Debattierklub Wien schien das freundschaftliche Kräftemessen auf besonderes Interesse zu stoßen, weswegen wir zwei der vier Teams stellten. Die Themen wurden vorab von den Jurymitgliedern und Präsidenten ausgesucht. Die Debatten folgten dem Format der OPD.
Gleich bei der ersten Debatte trafen die beiden älteren Wiener Debattierklubs, der DKW und das AFA aufeinander. Sie wurde von Andreas Freisinger (MC) geleitet, juriert haben Florian Prischl (DKW) und Ulrich Kopetzki (AFA).
Regierung (DKW) | Opposition (AFA) | Freie Redner | |
---|---|---|---|
Eröffner / 1. FR | Markus Hofer |
Markus W. |
Matthias Moser (DKW) |
Ergänzer / 2. FR | Lukas Grill |
Johannes Langer |
Can Ertugrul (AFA) |
Schlussredner / 3. FR | David Cichewicz |
Beni Wilhelm |
Thomas Mitzka (MC) |
Das Regierungsteam konnte die Debatte dank sehr guter Einzelrednerleistungen und eines starken Teamauftrittes für sich entscheiden, zum besten Einzelredner kürten die Juroren Markus Hofer vom Debattierklub Wien in der Regierung. Wir gratulieren unserem erfolgreichen Team herzlich!
In der zweiten Debatte trafen unter der Leitung von Lukas Grill (DKW) und der Jury von David Cichewicz (DKW) und Can Ertugrul (AFA) ein Team des Debattierklub Wien und ein gemischtes Team des mind club und des Debattierclubs des AFA aufeinander:
Regierung (DKW) | Opposition (MC/AFA) | Freie Redner | |
---|---|---|---|
Eröffner / 1. FR | Matthias Moser |
Moritz Haller (AFA) |
Johannes Langer (AFA) |
Ergänzer / 2. FR | Alexandra Jäger |
Thomas Mitzka (MC) |
Beni Wilhelm (AFA) |
Schlussredner / 3. FR | Bernhard T. |
Andreas Freisinger (MC) |
Florian Prischl (DKW) |
Es dauerte lange, bis die Juroren sich (mehr oder weniger) einigen konnten, was nicht zuletzt den bedeutenden Wert, den Fortbildungsveranstaltungen wie das kürzlich vom VDCH in Würzburg veranstaltete und von Florian und David besuchte Jurierseminar, herausstreicht. Letztlich war der Laufzettel aber komplett ausgefüllt und zeigte ein Siegerteam: Die Regierung vom Debattierklub Wien. Zum besten Redner wurde der freie Redner Johannes Langer (AFA) gekürt.
Nach dem offiziellen Teil fanden sich alle Teilnehmer natürlich noch auf gemeinsames Beisammensein im Lokal Selbstverständlich gegenüber der Wirtschaftsuniversität ein, wo uns auch die beiden Trainer des British Embassy Debating Day, Misha und James, besuchten.
Das 1. Wiener Debattierderby war eine tolle und für die meisten neue Erfahrung – sei es als Organisator, Juror, Präsident, Redner oder Zuseher. Ein Zuseher-Paar schrieb uns nachher: “Wir waren echt begeistert!” David Cichewicz kommentierte seine allererste Juriererfahrung so: “Jurieren ist eine reizvolle Aufgabe, weil es die Sinne schärft: Die Essenz einer Aussage oder Rede herauszufiltern klingt wesentlich einfacher, als es in Wirklichkeit ist und Jurieren ist die beste Übung dazu.” Der beste Redner der ersten Debatte, Markus Hofer, konnte ebenfalls einen Nutzen aus dem Derby ziehen: “Als erfahrenes Mitglied des Debattierklub Wien war es aufregend mich gegen neue Debattanten anderer Klubs behaupten zu müssen. Unterschiedliche Argumentationsstile zu beobachten und darauf reagieren zu müssen machten das Derby für mich zu einem lehrreichen Ereignis.” Als Präsident über die zweite Debatte konnte Lukas Grill zum Derby folgendes sagen: “Ein ausgewogenes Derby auf vergleichsweise gutem Niveau. Auf jeden Fall habe ich positive Erwartungen für die Zukunft, insbesondere würde ich mich auf die Ausrichtung von nationalen und internationalen Bewerben in Wien freuen!“
Herzliche Gratulation an unsere beiden siegreichen Teams! Diese sechs und die beiden freien Redner haben ein äußerst positives Bild des Debattierklub Wien vermittelt und gezeigt, dass wir viele starke Redner und gut eingespielte Teams haben, von denen einige ihr Können auch auf den kommenden süddeutschen Meisterschaften zeigen können.
Wir möchten uns bei allen bedanken, die dazu beigetragen haben, das 1. Wiener Debattierderby so erfolgreich werden zu lassen!
Das persönliche Engagement aller Teilnehmer zeigt uns, dass Debattieren selbst in Österreich eine immer breitere werdende Basis hat, die es jetzt um so mehr zu stärken gilt.
Die Themen des 1. Wiener Debattierderbies:
- Sollen an allen österreichischen Hochschulen Debattierklubs etabliert werden?
- Soll ein Verbotsgesetz für linksradikale Gruppierungen eingeführt werden?