“Don´t pretend you don´t want another chance to practise for Worlds!” – meinte die Bristol Debating Union – klar, dass sich der Debattierklub Wien das nicht entgehen lässt! Miriam Baghdady und Stefan Zweiker machten sich auf die Reise zum Bristol IV. Miriams Bericht ist hier und auf der Achten Minute zu finden:
Entgegen dem Klischee vom typisch englischen Wetter mit Kälte und Wind überraschte Bristol mit strahlendem Sonnenschein. Wenn man mit tollem Wetter begrüßt wird, fehlen unseren leidenschaftlichen Debattanten nur noch gute Themen, um den Wettstreit beginnen lassen zu können, und die gab es reichlich.
Thematisch war von Wirtschaft über Politik bis zu Religion alles dabei. Den Einstieg machte ein Wirtschaftsthema, in dem wir über die Abschaffung des Euros debattierten. In der zweiten Runde musste man sich mit einem ganz aktuellem Thema auseinandersetzen: “This house would leak the wikileaks cabels“ lautete die Motion. Danach ging es mit einer politischen Debatte weiter in die nächste Runde: “This house believes in an independent Kashmir.” Passend zu den vielen Studentenprotesten in den letzten Wochen wurde heftig darüber gestritten, ob Gewalt bei Protesten in einer Demokratie legitim sein könne: “This house believes that violent protests are legitimate in a democracy“. Last but not least gab Chefjuror Can Okar die Motion “This house would criminalise the payment of Dowries.”
Nach fünf guten Debatten wurde dann schließlich am zweiten Tag des Turniers das Thema fürs Halbfinale angekündigt. Auf hohem Niveau, mit einem Team aus Cambridge, drei Teams aus Oxford, Birmingham, Warwick, Manchester und ULT, wurde eine Debatte geführt über das Thema “This house believes that if future generations of students are liable to pay the full cost of their scholarship, then poststudents should pay for their prior education.” Mit Bezug auf die Skandale in der katholischen Kirche wurden die Finaldebattanten (zweimal Oxford, Cambridge und Birmingham) dazu aufgefordert, als Katholiken in die Debatte zu gehen und abzuwägen, ob man, nach den Geheimhaltungsversuchen der Kindermissbräuche, dem katholischen Glauben abschwören sollte.
Gewonnen hat dann Oxford BW, die sich gegen die zweiplatzierten Birminham, Cambridge (3.Platz) sowie Axford Universtiy C (4. Platz) durchsetzten.
Aber nicht nur für gute Debatten war gesorgt, sondern auch für ein gemütliches Ausklingen des Tages und des Turniers. In der arabisch angehauchten Nikos Bar konnten wir bei guter Musik und Getränken Bekanntschaften mit gleichgesinnten Debattanten knüpfen oder wie für uns üblich nochmal alle “motions” nachdebattieren. Bristol ist eine schöne Stadt mit vielen alten Sehenswürdigkeiten, aber am besten gefallen hat die Brücke, die man beim Teamfoto sehen kann – das passt gut zu dem, was der Debattierklub Wien macht: Brücken in alle anderen Debattier-Länder schlagen. Spread the Arguments!
Die Themen des Turniers auf einen Blick:
1. Vorrunde: This House would abolish the Euro.
2. Vorrunde: This House would leak the cables of wikileaks.
3. Vorrunde: This House believes in independent Cashmir.
4. Vorrunde: This House believes that violent protest are legitimate in a democracy.
5. Vorrunde: This House would criminalise the payment of dowries.
Halbfinale: This house believes that if future generations of students are liable to pay the full cost of their scholarship, then poststudents should pay for their prior education
Finale: This House (which is catholic), on discovering that the catholic church tries to suppress evidence of child abuse, would renounce your faith.
Das Tab gibt es hier.
Miriam Baghdady/msi