Im ersten Moment scheint es wie ein ganz normales Debattierturnier. Eine Ausschreibung, junge Leute melden sich an, es werden Informationen und Zeitpläne verteilt. Doch sieht man genauer hin stellt man fest, dass keiner der Teilnehmer debattieren kann.
Was wie ein riesen Fehler der Veranstalter aussieht, ist aber in Wirklichkeit ein neues geniales Projekt des Debattierklub Wiens in Kooperation mit der weltweit größten Anwaltskanzlei Baker & McKenzie. Ziel dieser neuartigen Veranstaltung war es neue, junge NachwuchsjuristInnen für das Debattieren und Baker & McKenzie zu begeistern. Letztere sponsorten hierfür nicht nur einen der höhst begehrten Praktikumsplätze sondern verwöhnten den neuen Gewinner auch mit einem persönlichen Mentor und vielen andern Goodys.
Doch bevor ein Gewinner gekürt werden konnte, musste den Teilnehmern erstmals debattieren beigebracht werden – leichter gesagt als getan. Zur Anwendung kam hierfür ein leicht modifiziertes American Parliamentary Format. So also wurde in knapp einer Stunde und 30 Minuten, am Abend zuvor in gemütlicher Runde, alles zum Thema POI bis Motion durchgeackert. Zur Veranschaulichung und um das Arbeitspacket dann noch gebührend abzurunden, gab danach noch eine Showdebatte (Thema siehe unten). Anschließend klang der Abend mit vielen Q&A und ausgezeichnetem Essen aus.
Doch schon am darauffolgenden Tag trafen sich wieder alle auf der WU und starteten das eigentliche Turnier. Juriert wurde dabei durch einen Mix aus erfahrenen Mitgliedern des Debattierklub Wiens und einigen Anwälten und Partnern direkt von Baker & McKenzie. In nur 2 Vorrunden und dem Finale musste sich dann der oder die beste RednerIn behaupten und sich sowohl argumentativ als auch rhetorisch durchsetzen. Der absoluten Kick wurde dabei durch die juristisch angehauchten Themen erreicht, die noch dazu vor erfahrenen Anwälten debattiert werden mussten.
Überraschend schnell zeichnete sich ein Feld von vier hervorragenden Rednern ab, die ins Finale einzogen. Darunter dann auch Frau Antonia Cermak, die das Turnier in Ihrer Finalrede für sich entscheiden konnte. Sie überraschte die hochkarätigen Juroren nicht nur mit Ihrer klaren und präzisen Argumentation, sondern konnte auch in Ihrer Rhetorik und Interaktion viele Punkte und Sympathie gewinnen. Wir gratulieren auf diesem Weg nochmals herzlich.
Zusammenfassend kann gesagt werden, dass nicht nur alle Teilnehmer höhst begeistert waren, sondern auch, dass unter den anwesenden Mitarbeitern und Anwälten von Baker & McKenzie der Virus Debattieren neue Opfer gefunden hat. Wir freuen uns daher schon, zusammen mit Baker & McKenzie neue Projekte und neue Events auszutüfteln, um das Debattieren einem neuen, breiteren Publikum zu eröffnen. … to bordly go where no debater has gone before.
/jre
Showdebatte: Dieses Haus würde die Gewerbeordnung abschaffen.
1 VR: Dieses Haus würde an allen öffentlichen Plätzen Videoüberwachung einführen.
2 VR: Dieses Haus würde ein staatliches Monopol für Glückspiel errichten.
Finale: Dieses Haus würde Unionsbürgern für das passive Wahlrecht zum österreichischen Nationalrat zulassen.